Neues „Mensch-Maschine-Zeitalter“ Die zunehmende Automatisierung in der Logistikbranche verändert auch den Arbeitsmarkt und stellt höhere Anforderungen an die Mitarbeiter.
Die zunehmende Automatisierung in der Logistikbranche verändert auch den Arbeitsmarkt und stellt höhere Anforderungen an die Mitarbeiter. Firmen werden daher in Zukunft noch größere Probleme haben, geeignetes Personal zu finden.
Die Logistikbranche hat mit einem Arbeitskräftemangel zu kämpfen. Spätestens zur stressigen Weihnachtszeit, wenn die Bestellungen bei den Online-Shops wieder in die Höhe schnellen, wird sich das in aller Deutlichkeit zeigen. Auch in den kommenden Jahren werden Europas Logistiker es immer schwerer haben, geeignetes Personal zu bekommen. Einer der Hauptgründe ist die zunehmende Automatisierung, die auch die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt verändern wird. Dieses zentrale Ergebnis geht aus dem neuen Report des Immobilienmaklers JLL hervor.
Besonders in den großen Logistikmärkten Deutschland, Polen und Spanien wird laut Oxford Economics der Arbeitskräftemangel bis 2031 deutlich zu spüren sein. Zum einen geht die Zahl der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zurück, gleichzeitig sinkt aber nicht die Nachfrage nach entsprechendem Personal. In der Automatisierung bestimmter Abläufe könnte dann die Lösung für die Personalknappheit liegen. „Nicht nur aufgrund der zunehmend fehlenden Arbeitskräfte sind Logistikdienstleister bestrebt, Investitionen in Automatisierung zu tätigen, um einen verlässlichen operativen Betrieb sicherzustellen“, erklärt Frank Weber, Head of Industrial Agency JLL Germany bei Logistik Heute „Höhere Effizienz, optimierte Arbeitszeitregelungen, verbesserte Pickqualität und nicht zu vergessen der steigende Arbeitskomfort sind weitere Aspekte, die verantwortlichen Logistikleitern den Schritt in ein neues Mensch-Maschine-Zeitalter erleichtern.“
Aber: „Der Bedarf an höher qualifizierten Arbeitskräften für die Überwachung, den Betrieb, die Wartung und die Reparatur der automatisierten Systeme wird damit laut Report steigen“, heißt es hier weiter. Aktuell ist die Anzahl der Beschäftigten, die für höher qualifizierte Aufgaben einsetzbar sind, mit zehn Prozent noch sehr gering. „Die höher qualifizierten Logistik-Arbeitsplätze, die durch zunehmende Automatisierung geschaffen werden, werden überwiegend außerhalb von Distributionslagern angesiedelt sein“, fasst Frank Weber zusammen.
Veröffentlicht: 15. August 2018 / Geschrieben von Corinna Flemming