Wenn Mitarbeiter ihre fachlichen Kompetenzen erweitern, erhöht das nicht nur ihr Engagement und ihre Leistungsfähigkeit. Es steigert auch die Innovationskraft und Wv

Die Technologie entwickelt sich schneller als je zuvor – und damit auch die Fähigkeiten, die IT-Experten für ihre Arbeit benötigen. „Ein Drittel der Fähigkeiten, die Datenwissenschaftler vor fünf Jahren nutzten, sind heute veraltet und wurden durch neuere und andere Fähigkeiten ersetzt“, erklärt Fiona Mark, Chefanalystin bei Forrester Research. Kein Wunder also, dass sich der anhaltende Fachkräftemangel in der Tech-Branche weiter verschärft.

Immer mehr Unternehmen konzentrieren sich deshalb nicht nur auf die Einstellung neuer Mitarbeiter, sondern auch auf die Erweiterung der technischen Fähigkeiten ihrer bestehenden Mitarbeiter, das sogenannte Up-Skilling. „Arbeitgeber müssen ihre Mitarbeiter weiterbilden, damit sie die anfallenden Arbeiten erledigen und ihre Unternehmen sich an den technologischen Wandel anpassen können“, so Mark.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber profitieren

Julie Schweber, Senior HR Knowledge Advisor bei der Society for Human Resource Management (SHRM), erklärt, dass das Erlernenneuer Fähigkeiten den Arbeitnehmern im Technologiesektor hilft, ihr Fachwissen zu erweitern, ihre Motivation im Job zu steigern und ihre Verdienstmöglichkeiten und zukünftigen Karrierechancen zu verbessern.

Thomas Vick, Senior Regional Director beim Personaldienstleister Robert Half, stimmt ihr zu. Mitarbeiter/innen, die neue Fähigkeiten und Technologien erlernen, werden für andere Abteilungen in ihren Unternehmen besser geeignet sein“, fügt er hinzu. Und sie werden für andere Unternehmen interessanter, wenn sie den Arbeitsplatz wechseln.

Arbeitgeber wiederum sparen sich durch das Up-Skilling die Kosten für die Einstellung neuer Arbeitnehmer, die über die benötigten Fähigkeiten verfügen. Diese Einsparungen wiegen die Kosten für die Weiterbildung bestehender Mitarbeiter mehr als auf, heißt es in dem Bericht der Beratungsfirma Whiteboard Advisors aus dem Jahr 2020. Bei einem einigermaßen erfahrenen Softwareentwickler kann der Unterschied zwischen der Einstellung eines neuen und der Weiterbildung eines bestehenden Mitarbeiters über drei Jahre bis zu 116.000 Dollar ausmachen, rechnen die Berater vor.

Darüber hinaus kann das Erlernen neuer Fähigkeiten die Zufriedenheit, das Engagement und die Leistung der Beschäftigten steigern – Faktoren, die für den zukünftigen Erfolg eines Unternehmens entscheidend sind. Und es zeigt den Arbeitnehmern, dass das Unternehmen sie unterstützt und sich genug um sie kümmert, um in ihre berufliche Entwicklung zu investieren, so Schweber.

Außerdem könnten sich Unternehmen so schnell an Veränderungen anpassen, wettbewerbsfähig bleiben und ihre Relevanz in einer sich ständig wandelnden Wirtschaftslandschaft erhalten, so der HR-Experte weiter: „Der Aufbau einer fachlich besser ausgebildeten Belegschaft steigert Produktivität, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit“.

Interne und externe Weiterbildung

Vick von Robert Half empfiehlt Unternehmen, so viele Kurse wie möglich intern anzubieten. Je mehr man inhäusig anbieten kann, desto besser versteht man, was die Mitarbeiter lernen“, erklärt er. Außerdem könne man die Kurse auf das zuschneiden, was die Mitarbeiter lernen sollen.

Gleichzeitig sollten Unternehmen aber auch offen für externe Weiterbildung sein und diese unterstützen, so Vick. Sie könnten ihren Mitarbeitern zum Beispiel die Kosten für das Erlernen neuer Fähigkeiten erstatten und flexible Arbeitszeiten unterstützen, damit sie an Kursen, Konferenzen oder anderen Schulungen teilnehmen können.

Dieser Ratschlag gilt auch für Unternehmen, die ihre nicht-technischen Mitarbeiter für technische Berufe weiterbilden wollen. „Unternehmen sollten sich bei den örtlichen Volkshochschulen, Technikerschulen und Hochschulen/Universitäten erkundigen, die Einführungskurse für nicht-technische Mitarbeiter anbieten“, so Schweber von SHRM.

Quelle: Computerwoche