Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Das gilt auch für Deinen Bewerbungsprozess. Denn Personalmanager achten auf jedes Detail und einige Fehler bedeuten für Dich das sofortige Aus. Welche also sind sie – die fatalsten Fehler in Deiner Bewerbung?

1. Masse statt Klasse

Die eigene Produktivität zu steigern, ist in vielen Lebensbereichen eine gute Devise. Das gilt aber nicht für deine Bewerbungen. Denn eine Massenbewerbung aufzusetzen und lediglich die Namen der Ansprechpartner auszutauschen, klingt nur auf den ersten Blick nach einer guten Idee. Auf den zweiten Blick durchschaut jeder erfahrene Personaler schnell, dass es sich um reine Massenware handelt – und sortiert deine Bewerbung sofort aus. Für Dich lautet das Motto daher: Qualität statt Quantität! Eine maßgeschneiderte Bewerbung kostet zwar mehr Zeit und Aufwand, erhöht Deine Jobchancen aber um ein Vielfaches und führt Dich somit unterm Strich schneller zum Erfolg.

2. Floskeln statt Einfallsreichtum

Auch bei der Formulierung gibt es den einen oder anderen Stolperstein. Altbewährt ist immer gut, denkst Du? Das ist leider falsch. Mit typischen Floskeln à la „Hiermit bewerbe ich mich…“ kannst Du bei den wenigsten Personalern punkten. Zwar gilt es, stets professionell zu bleiben, trotzdem musst Du Dich von der Masse abheben. Das gelingt nur, indem Deine Bewerbung kreativ und individuell ist. Sie muss Deine Persönlichkeit erkennen lassen und konkrete Aussagen beinhalten, anstatt leere Phrasen aus dem Lehrbuch.

3. Kreativität statt Aussagekraft

Wenn es um die Kreativität in Deiner Bewerbung geht, kannst Du aber auch über das Ziel hinausschießen. Sobald die Unterlagen zu bunt sind, zu unübersichtlich oder einfach nicht passend zur Vakanz und dem Unternehmen, kann Dich zu viel Kreativität ebenfalls die Einladung zum Vorstellungsgespräch kosten. Wichtig ist somit, hier ein gesundes Mittelmaß zu finden und Dich (auch) auf die Aussagekraft des Inhalts zu konzentrieren, anstatt auf den künstlerischen „Schnickschnack“ – ausgenommen natürlich, es handelt sich auch um eine entsprechend kreative Position. Dann müssen beide Faktoren überzeugen!

4. Leichtsinn statt Achtsamkeit

Ein wichtiges Qualitätsmerkmal Deiner Bewerbung sind kleine Leichtsinnsfehler – oder, besser gesagt, deren Abhandensein. Sei es ein unauffälliger Rechtschreibfehler oder eine veraltete Angabe im Lebenslauf … Solche und ähnliche Details stechen jedem Personaler ins Auge und hinterlassen den Eindruck, Du seist „schlampig“ an die Sache herangegangen. Ein motivierter Bewerber, der den Job wirklich will, überprüft hingegen vor dem Absenden noch einmal solche Kleinigkeiten. So lautet zumindest die Annahme erfahrener Recruiter. Über den einen oder anderen kleinen Fehler können sie vielleicht noch hinwegsehen, wenn Deine Bewerbung insgesamt überzeugt. Häufen sich die Leichtsinnsfehler aber, landet sie sprichwörtlich im Papierkorb.

5. Unpünktlichkeit statt Pflichtbewusstsein

Hast Du es geschafft und wurdest zum Vorstellungsgespräch eingeladen, musst Du unbedingt pünktlich sein. Ausreden für eine Unpünktlichkeit beim Bewerbungsgespräch werden von den Personalern nur in drastischen Fällen akzeptiert. Ansonsten startest Du direkt mit einem negativen Eindruck in den Bewerbungsprozess – und der erste Eindruck ist bekanntlich bleibend. Pünktlich zu sein, bedeutet übrigens, rund fünf bis zehn Minuten vor dem Termin zu erscheinen. Wenn Du bereits eine halbe Stunde vorher eintriffst, hinterlässt das einen faden Beigeschmack von Unsicherheit. Auch Überpünktlichkeit ist daher zu vermeiden!

6. Überheblichkeit statt Selbstbewusstsein

Es geht auch „zu viel“ Selbstbewusstsein. Bewerber, die überheblich auftreten, verbauen sich ebenfalls ihre Chancen. Schließlich ist Überheblichkeit der Feind der Sympathie und kein Personaler holt sich gerne einen überheblichen, vielleicht sogar narzisstischen Mitarbeiter ins Haus. Auch hier kommt es also, wie so oft im Leben, auf ein gesundes Mittelmaß an.

7. Ausreden statt Erklärungen

Wenn Du davon ausgehst, dass häufige Jobwechsel oder Lücken im Lebenslauf ein absolutes Tabu sind, liegst Du falsch. Solche „Patchwork-Lebensläufe“ sind heutzutage schließlich keine Seltenheit mehr. Ein Tabu sind hingegen Lügen oder Ausreden, wenn die Personaler nach einer Erklärung fragen. Stattdessen gilt es, ehrlich zu sein und handfeste Erklärungen zu bieten – natürlich aber, ohne Dich dadurch in ein schlechtes Licht zu rücken. Anstatt also im Vorstellungsgespräch nach Worten zu ringen, solltest Du Dich vorab auf solche Fragen einstellen, wenn Dein Lebenslauf entsprechende Besonderheiten aufweist, und Deinem Gegenüber eine ehrliche sowie aussagekräftige Erklärung liefern. Dann könnt Ihr schnellstens übergehen zur nächsten Frage…

8. Schweigen statt Fragen

Seid Ihr hingegen bereits am Ende des Bewerbungsgesprächs angekommen, wird in der Regel Dir als Bewerber der Ball zugespielt. Nun darfst Du noch offene Fragen stellen. Du hast keine und schweigst? Dann tappst Du direkt in ein Fettnäpfchen. Denn keine Fragen deuten auf fehlendes Interesse hin. Auch diesbezüglich ist es daher sinnvoll, Dir im Zuge Deiner Vorbereitung mehrere Fragen zurechtzulegen. Dann ist nämlich bestenfalls nicht nur Dein erster, sondern auch Dein letzter Eindruck positiv!

Quelle: Xing Febr. 21