Die Arbeit im Homeoffice kann Deine Produktivität deutlich erhöhen – wenn da nur nicht so viele Ablenkungen wären. Welche dort lauern und wie Du sie vermeidest, erfährst Du hier.

Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie arbeiten viele Menschen in Deutschland ganz oder teilweise im Homeoffice. Ein beliebtes Arbeitsmodell, schließlich verspricht es viele Vorteile. Dazu gehören zum Beispiel wegfallende Pendlerwege, mehr Flexibilität oder ein Plus bei der Produktivität. Letzteres trifft jedoch in der Praxis nicht immer zu, denn auch im Homeoffice gibt es zahlreiche Ablenkungen und diese können zum echten Produktivitätskiller werden. Damit das bei Dir nicht passiert und Du optimal von der Arbeit im Homeoffice profitieren kannst, helfen folgende Tipps:

  1. Einen ruhigen Arbeitsplatz einrichten.

Ruhe ist das A und O, um Dich zu konzentrieren. Am besten kannst Du das Homeoffice daher in einem abschließbaren Raum einrichten, um sowohl optisch als auch akustisch vom Rest der Wohnung getrennt zu sein. Das ist vor allem wichtig, wenn dort andere Personen wie Ehepartner·innen oder Kinder für eine gewisse Unruhe sorgen. Hast Du hingegen keine Tür zur Verfügung, um Dich abzuschotten, suche Dir wenigstens eine ruhige Ecke. Gegebenenfalls helfen Dir dann auch Kopfhörer bei der Konzentration, die Geräusche von außen unterdrücken oder Deinen Arbeitstag mit sanfter Musik untermalen.

  1. Technik einsatzbereit machen.

Eine häufige und ungeliebte Ablenkung im Homeoffice sind Probleme mit der Technik. Wichtig ist deshalb, dass Du schon vor Arbeitsbeginn prüfst, ob Internet, Laptop, Software, Headset & Co reibungslos funktionieren. Und sollte es während des Arbeitstages zu einem technischen Aussetzer kommen, hilft ein Plan B: Überlege also, wie Du die Zeit eventuell überbrücken kannst, falls mal das Internet oder eine spezielle Software nicht funktioniert. Oft helfen dann Alternativen wie ein mobiler Hotspot weiter, bis wieder alles im Lot ist. Halte Dich mit technischen Problemen daher nicht zu lange auf.

  1. Fixe Regeln vereinbaren.

Wenn Du unter einem Dach mit Deiner Familie arbeitest, sind Regeln unverzichtbar. Deine Kinder, Dein·e Partner·in oder weitere Personen im Haus wie die Großeltern sollten also genau wissen, wann sie Dich stören dürfen und wann nicht. Auch Essenszeiten oder Verhaltensregeln wie das Anklopfen sollten klar kommuniziert werden. So kann sich jeder an den (neuen) Ablauf gewöhnen und Du hast zumindest auf der sozialen Ebene weniger Ablenkungen. Und so können alle Beteiligten die gemeinsame Zeit in den Pausen oder nach dem Feierabend mehr genießen – anstatt dass Du noch Überstunden machen musst, um Liegengebliebenes aufzuarbeiten.

  1. Feste Arbeitszeiten definieren.

Auch für Dich selbst ist es daher wichtig, Dir feste Arbeitszeiten zu setzen. Manchmal werden diese ohnehin vom Unternehmen vorgegeben, manchmal kannst Du diese völlig frei bestimmen. Auch dann ist aber ein fester Zeitpunkt für den Arbeitsbeginn und das Arbeitsende wichtig, um den Überblick zu behalten. Ebenso wichtig sind feste Pausenzeiten, sprich Du brauchst ein Pausenmanagement mit regelmäßigen Mahlzeiten, etwas Bewegung zwischendurch oder einigen Entspannungsübungen, um Deine Konzentration zu fördern. Dann steigt automatisch auch Deine Produktivität. Gestalte Deinen Arbeitstag also ganz nach Deinen Vorstellungen; Hauptsache, Du gestaltest ihn aktiv und überlässt ihn nicht dem Zufall!

  1. Smartphone beiseite legen.

Viele Ablenkungen lauern auch in der digitalen Welt, beispielsweise die WhatsApp-Gruppen auf dem Smartphone, die neuen Postings auf Instagram oder die Online-Shops im Internet. Lege daher konsequent während der Arbeitszeit Dein privates Smartphone zur Seite. Schalte elektronische Geräte, die Du nicht brauchst, vollständig aus und meide den Internetbrowser auf dem Laptop. Auch Social Media ist während der Arbeitszeit tabu!

  1. Türklingel oder Telefon abschalten.

Aber die Türklingel oder das Festnetztelefon kannst Du nicht ausschalten, denkst Du nun? In vielen Fällen geht das durchaus – und wenn nicht, so kannst Du jemanden aus der Familie ernennen, der während Deiner Arbeitszeit ans Telefon oder an die Tür geht. Falls Du alleine bist, kannst Du auch den Anrufbeantworter einschalten oder einen Zettel an die Haustür hängen, dass Pakete einfach abgelegt werden sollen. Auch diesbezüglich findet sich also stets eine Lösung, sodass Du nicht vom Arbeitsplatz aufstehen musst und abgelenkt wirst. Dann dauert es nämlich oft lange, bis Du wieder gedanklich anknüpfen und produktiv weiterarbeiten kannst.

  1. Singletasking statt Multitasking.

Gerade im Homeoffice probiere sich viele Menschen im Multitasking. Arbeit, Haushalt und Kinderaufsicht gleichzeitig klingt problemlos? Ist es nicht! Jede Form von Multitasking verursacht nicht nur Stress, sondern mindert auch Deine Konzentration und damit Deine Produktivität. Konzentriere Dich daher stets nur auf eine Sache. Am besten arbeitest Du dafür mit „To-Do-Listen“ und Prioritäten. Zudem ist es wichtig, Arbeits- sowie Privatleben zu trennen. Für Haushalt & Co bleibt somit erst nach Feierabend Zeit; dieser wird jedoch früher möglich sein, je produktiver Du Deine Aufgaben abarbeitest.

  1. Den Ort wechseln.

Den Ort zu wechseln, hilft einigen Menschen dabei, ihre Konzentration zu steigern. Das gilt vor allem, wenn an einem Ort gewisse Störfaktoren eintreten wie Lärm oder Sonne, die Dich blendet – um nur zwei von vielen Beispielen zu nennen. Falls Du merkst, dass Du gerade mit der Arbeit nicht vorankommst, kannst Du also einen Ortswechsel ausprobieren und sehen, ob dieser auch für Dich funktioniert.

  1. Deine Selbstdisziplin verbessern.

Zuletzt ist Produktivität im Homeoffice stets auch eine Frage der Selbstdisziplin. Viele Menschen neigen zum Prokrastinieren und lassen sich daher gerne ablenken – vielleicht lenken sie sich sogar selbst ab, beispielsweise eben durch Social Media. Arbeite daher an Deiner Selbstdisziplin und erkenne Deine individuellen „Schwächen“. Dann kannst Du gezielt nach Lösungen suchen, um genau diese Ablenkungen in Zukunft zu eliminieren – und dadurch produktiver zu arbeiten. Denn mehr Disziplin während der Arbeitszeit bedeutet mehr Freizeit als Belohnung, um genau das zu tun, worauf Du Lust hast!

Quelle: Xing Februar 2022